In meinem Wohnort Wutschein, Gemeinde Magdalensberg in Kärnten, steht auf einer Wiese eine stark verwitterte, weibliche, römische Sitzstatue, (2. Jh. n. Chr.) aus Marmor. Der Statue fehlen der Kopf und die Hände.
Nach unterschiedlichen Meinungen wird sie als die Landes- oder Fruchtbarkeitsgöttin Isis-Noreia beschrieben. Weitere mögliche Identitäten etwa, Frau Perchta oder slowenisch Pe(c)htra Baba, Kybele, Ceres, Hekate, Matrone wurden genannt. Im Volksmund, wird sie als „Kuhdirn“ bezeichnet.
Nach weiteren Recherchen erfuhr ich, dass das Monument höchst wahrscheinlich eine Grabstatue darstelle und ursprünglich ein Aediculagrabdenkmal geschmückt haben wird.
Die Wutscheiner Sitzstatue, wie auch andere Frauenmonumente dieser Zeit, wurden häufig ähnlich der Körperhaltung der Göttin Kybele, die Große Göttermutter oder lat. Magna Mater, dargestellt.
Wer ist sie? Wie hat sie wohl ausgesehen? Welche Kraft musste sie wohl haben, um so einen Gewaltakt zum Opfer zu fallen? Zu welcher Projektionsfläche wurde sie, dass so eine hochverehrte Göttin zur „Kuhdirn“ herabsinken konnte?
Inspirit von Dolores LaChapelle, erkundete ich meinen neuen Platz beziehungsweise neuen Wohnort, über eine „Wiedereinwohnung“-Recherche. Um mich bald heimisch zu fühlen, erforschte ich im Umfeld die Lebensweisen der Ortsbewohner, die Pflanzenwelt, die Geologie, die Geschichte und die Kultur mit allen ihren Facetten. Als Keramikerin war für mich besonders die tiefrote Erde von großem Interesse.
Für die Reproduktion der römischen Sitzstatue entschied ich mich für den 3D-Druck. Den Körper der Sitzstatue mit eigens von mir aufbereiteter regionaler roten Erde zu drucken ist eine Analogie zum mythologischen Sinnbild der Mutter Erde. Um der Frauengestalt wieder eine Identität zu geben, benötigte sie einen Kopf. Eine Art Wiedergutmachung. Die digitale Formensprache in Kombination mit der traditionellen Aufbereitung des Rohstoffes Ton und dem manuellen Modellieren führte zu einer naturpoetischen Kreation.
Überlegungen, welche Gefäße zu kultischen oder zum funktionalen Gebrauch in den verschiedenen Epochen verwendet wurden, führten mich zurück zu der klassischen Herstellung von Keramik. Zuallerletzt blieb ich bei der Gestaltung der Gefäße bei ganz einfachen Formen ähnlich einer Mondsichel nach oben geöffnet – Keramik die einer Funktion folgt. Sie präsentieren das Weibliche das Schöpferische, sie bergen, umhüllen und geben Raum.
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9064 Magdalensberg
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... und natürlich auch auf Kunsthandwerksmärkten in und außerhalb von Kärnten:
z.Bsp: Wollträume Wien, Töpfer-/Keramikmärkte